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Plug-In-Hybride weit jenseits von WLTP unterwegs

Von 23. März 2022Keine Kommentare

Real-Emissionen von Plug-In-Hybriden in deutschen Flotten

Mittlerweile haben es wohl fast alle mitbekommen: Plug-In-Hybride (PHEVs) sind hinsichtlich CO2-Emissionen in Realität wesentlich schlechter als offiziell kommuniziert. Inzwischen konnte ich auch aus meinen Projekten reale Verbrauchswerte ermitteln, und diese spiegeln die schon länger bekannten Studien u.a. von ICCT, Fraunhofer ISI und T&E wieder: PHEVs emittieren in deutschen Firmenflotten über viermal (!) mehr CO2 als die offiziellen WLTP-Verbrauchswerte. Bei den Verbrennern (ICEs) liegen die realen Verbräuche ca. 25% über WLTP.

Mittelfristig nimmt sich die Politik dieses Problems an und mit der Einführung von Euro7 ab 2025 werden wahrscheinlich schärfere Grenzwerte bzw. realistischere Messungen Pflicht werden. Dabei ist nicht zu vergessen, dass u.a. Mercedes schon die Neuentwicklung von weiteren PHEV-Technologien gestoppt hat und damit das Ende dieser Brückentechnologie eingeläutet ist.

Aber was bedeutet das für aktuelle Entscheidungen in 2022?

Flottenverantwortliche:
Sie sollten die Nutzung von PHEVs sehr eng steuern – oder Sie erlauben PHEVs am besten gar nicht für Ihren Fuhrpark: Entweder voll-elektrisch (BEVs) oder, wenn das aktuell noch mit zu großen Nachteilen bzgl. Verfügbarkeit an Fahrzeugen, Anhängelasten oder regelmäßigen extremen Reichweiten behaftet ist, einen kleinen Verbrenner (ICE).
CO2-Bilanzierer:
Nutzen Sie entsprechend den Normen (GRI, ISO14064 etc.) Primärdaten (also hier die tatsächliche getankten Mengen an Benzin und Diesel) um die Klimabilanz zu erstellen. Lassen Sie nicht zu, dass über einen Modellierungsansatz die Emissionen über WLTP-Werte und gefahrene km angenähert werden. Sie würden damit zu geringe Emissionen bzw. nicht real erreichte Reduktionen bilanzieren.